Silent cut

Liebe Friseurinnen und Friseure,

wir brauchen Euch. Sie können einen großen Beitrag leisten, und helfen sensorische Barrieren abzubauen. Bieten Sie den Silent-Cut an! Sensorische Barrieren scheinen banal, sind aber große Herausforderungen für Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen. Es gibt viele kleine Schritte, die Menschen helfen können diese Herausforderung besser zu bestehen. Allein, dass Betroffene wissen, dass Menschen sich mit ihrer Behinderung auseinandergesetzt haben und sie ggf. nicht maskieren müssen, sorgt häufig schon für weniger Angst. Bei neurotypischen Menschen spüren Friseure meist sehr gut, was sie brauchen. Neurodivergente Menschen, Menschen mit Behinderungen wie Autismus, ADHS, Epilepsie haben häufig eine sehr starke Anpassung verinnerlicht, die Außenstehende nur schwer lesen können. Wir möchten eine gesellschaftliche Veränderung, wo jeder so anerkannt wird, wie er oder sie ist. Dafür braucht es Sie, liebe Friseure, die uns helfen, dies umzusetzen.

Akustische Barrieren

  • Musik abschalten
  • Haarschneidemaschinen, die möglichst leise sind und nur wenig vibrieren
  • Telefon lautlos stellen
  • soweit möglich können Kunden Kopfhörer tragen

Haptische Barrieren

  • Abbürsten des Nackens mit sehr feinen Bürsten bzw. Verzicht
  • Verzicht auf Massage, Umhang oder Sprühflaschen
  • körperliche Berührungen bitte ankündigen

Visuell und Olfaktorisch

  • grelle Lichter vermeiden
  • Möglichst einen Platz ohne Spiegel
  • klären, ob Musik, Radio gewünscht ist

Kommunikativ und sozial

  • Verzicht auf Smalltalk beim Schneiden
  • möglichst außen, nicht zwischen anderen Kunden platzieren
  • einzelne Schritte genau ankündigen
  • zeigen der Utensilien vor Einsatz
  • signalisieren Sie: „Wir werden sehr zügig arbeiten und sind ggf. darauf vorbereitet, dass die Behandlung abgebrochen wird.“
  • Verzicht auf Kommunikation an der Kasse (Gerade nach der Behandlung sind die Betroffenen sehr überfordert).
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